Chronologische Zeittafel
Guttenbrunn
(Jahr/Ereignis)
- 1394 erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Zabrany, als Besitz eines Domkapitels
- 1493 auf dem Gebiet des heutigen Guttenbrunn besteht der Ort Hidekfö, der im Jahre
- 1561 Hidekuth genannt wird
- 1526 in der Schlacht von Mohacs wird das ungarische Heer von den Türken vernichtend geschlagen
- 1552 Segedin und Temeschburg werden von den Türken erobert, das ganze Banat wird damit Teil des Osmanischen Reiches
- 13.10.1716 Temeschburg wird von den österreichischen Truppen unter Prinz Eugen zurückerobert und damit das Banat von der osmanischen Herrschaft befreit
- 30.12.1716 Beschluß der Wiener Hofkammer, das Banat zum kaiserlich-kameralen Kronland zu machen
- 1717 das Dorf Hedekuth hat 20 Häuser mit Bewohner unbekannter Nationalität
- 1718 Friede von Passarowitz: das Banat wird dem Reich offieziell eingegliedert und bleibt bis zum Jahre 1778 als kaiserliche Krondomäne, genannt "Temescher Banat", der Wiener Hofkammer unterstellt
- 1724 Gründung der deutschen Gemeinde Guttebnrunn durch Siedler aus dem Deutschen Reich, hauptsächlich aus dem Odenwald
- 1724 - 1729 Filiale der Pfarrei Lippa
- 1725 die Gemeinde erhält eine kaiserliche Mühle
- 1726 die ersten Weingärten werden angelegt
- 1729 Gründung der Pfarrei Guttenbrunn; Beginn der Kirchenbuchführung, Einwohnerverzeichnis ("Status animarum"): 46 Hausnummern mit 209 Einwohnern
- um 1730 im Ort existiert ein Kalkbrennofen
- 1732 Nikolaaus Bangert (am 31.10.1735 ermordet) errichtet eine Mühle
- 1736 - 1737 die erste Kirche (aus Holz) wird erbaut
- 1737 - 1739 österreichisch-türkischer Krieg
- 1737 Gründung der Filiale Guttwill durch Siedler aus dem Schwarzwald, die nach zwei Jahren aufgegeben wird; die Gemarkung wird 1749 Guttenbrunn zugesprochen, gelangt aber erst 1764 in den Besitz der Gemeinde
- 1738 ein Fünftel der Bevölkerung fällt der Pest zum Opfer
- 1740 der Ort Nero wird als Filiale von Guttenbrunn gegründet und 1745 aufgegeben
- 1741 2. Einwohnerverzeichnis: 54 Hausnummern mit 280 Einwohnern
- 1745 3. Einwohnerverzeichnis: 57 Hausnummern mit 380 Einwohnern; 17 Familien mit 61 Personen wandern aus dem Odenwald ein
- 1747 4. Einwohnerverzeichnis: Guttenbrunn hat 78 Familien mit 406 Personen
- 1753 Einwanderung von 17 Familien aus Lothringen und aus dem Schwarzwald
- 1757 - 1767 Dekan Balthasar Paschinger ist Pfarrer in Guttenbrunn
- 1762 Zuzug weiterer 17 Familien aus dem Reich; Guttenbrunn ist mit 148 "zugebaut"
- 1764 weiterer Zuzug von Einwanderern; "Neu-Guttenbrunn" wird östlich des bestehenden Ortes gegründet
- 1765 Gründung der Nachbargemeinde Neudorf, die bis Oktober 1766 Filiale von Guttenbrunn bleibt
- 11.08.1765 Einsegnung des erweiterten Friedhofes
- 1766 Gründung von Schöndorf, Filiale bis Oktober 1766
- 1770 Gründung von Blumenthal, Filiale bis Januar 1771
- 1774 der kaiserliche Buchhalter Ganßberger erstellt eine Konskriptionsliste: Alt-Guttenbrunn hat 125 Hausnummern mit 594 Einwohnern / Neu-Guttenbrunn hat 153 Hausnummern mit 531 Personen
- 1778 Guttenbrunn hat 175 schulfähige Kinder
- 1779 im Banat wird die ungarische Verwaltung eingeführt
- 1782 - 1784 Verlegung des Friedhofs an den neuen Standort
- 1784 - 1786 Einquartierung von Kolonisten aus dem Reich, die hauptsächlich in Traunau (Filiale bis Oktober 1788) angesiedelt werden
- 1786 infolge der Reformen Kaiser Josefs II. wird eine Neuausmessung der Felder vorgenommen: Guttenbrunn hat 5-8 ganze Sessionen, 171 halbe, 88 Viertel- und 1 Achtelsession
- 1788 - 1791 letzter österreichisch-türkischer Krieg
- 1790 Einrichtung des großen Wirtshauses, genannt "Zur weißen Traube", das bis 1912 bestehen bleibt
- 1793 die Familie Danius erbaut eine Wassermühle
- 24.06.1795 ein Unwetter vernichtet die gesamte Ernte
- 1812 herber wirtschaftlicher Rückschlag durch Geldentwertung nach Staatsbankrott infolge der napoleonischen Kriege
- 1814 - 1815 Bau des Straßendammes der Arader Straße
- 1815 - 1818 Errichtung von zwei Wasserschutzdämmen unter Bürgermeister Johann Danius
- 1816 die Gemeinde hat 2109 Einwohner
- 1824 Gründung des Schützenkorps; Erbauung des Hirtenhauses
- 1825 Bau des "Jochwieser Dammes" unter Bürgermeister Johann Luckhaub
- 1830/31 in Guttenbrunn gibt es 25 Wassermühlen
- 1831 Ausbruch der asiatischen Cholera, die bis 1836 zahlreiche Opfer fordert
- 1842 Guttenbrunn wird in Hidegkút umbenannt (bis 1849)
- 1846 Einführung der ungarischen Unterrichtssprache an der Schule (bis 1849); neue Hausnummern (342 an der Zahl) werden vergeben
- 20.08.1846 eine Feuersbrunst zerstört in den Ortsteilen "Schwarzwald" und "Quetschetal" 21 Wohnhäuser mit Nebenbauten
- 06.06.1847 Gründung der Zunft der Gewerbetreibenden unter dem Vorsitz von Josef von Schönfeld
- 1848 - 1849 Revolution und ungarische Befreiungskämpfe; die Bevölkerung hat unter Einquartierungen und Kriegsdienstleistungen zu leiden; Folge der Revolution: Abschaffung der Robottpflicht der Bauern
- 1849 - 1866 das Banat wird zusammen mit Serbien unter österreichische Verwaltung gestellt
- 04.05.1849 eine Feuersbrunst zerstört 53 Wohnhäuser
- 1852 Gründung der "Waisen-Commission"
- 22.10.1852 Adam Müller (-Guttenbrunn) wird als unehelicher Sohn der Eva Müller und des Adam Luckhaub geboren
- 1854 starke Regengüsse und Überschwemmungen
- 1856 Errichtung des Wirtshauses "Zum weißen Kreuz", welches als Tanzsaal für die Jugend genutzt wird
- 1858 - 1861 Arbeiten zur Maroschregulierung unter Bürgermeister Danius
- 1860 Erbauung des Lagerhauses zur Aufbewahrung des Fruchtlohnes für die Beamten und Angestellten (Hirten) des Dorfes
- 1860 - 1862 reiche Ernten
- 1863 Mißernte infolge der Trockenheit vom Herbst 1862
- 1863 - 1864 Ankauf des Zabraner Überlandes
- 1864 reiche Ernte
- 1866 große Ernteschäden durch eine Hamsterplage
- 14.09.1866 eine Feuersbrunst zerstört die Kirche und zahlreiche Wohnhäuser
- 1867 österreichisch-ungarischer Ausgleich, steigender Magyarisierungsdruck auf die deutsche Bevölkerung
- 1868 erstmals Rapsanbau durch Michael Bangert; Georg Bangert erbaut die erste Windmühle; die Post kommt nach Guttenbrunn
- 1869 Gründung der ersten Apotheke durch Georg Reimholz
- um 1870 Michael und Georg Jost führen den Maishackpflug ein
- nach 1870 unter Bürgermeister Georg Lannert werden neue Wege und Dämme gebaut
- 1872 Ankauf der Glocken und Einweihung der neuen Kirche, errichtet durch Baumeister Brandeiß; Mißernte durch Dürre
- 1874 Kauf der Gemarkung "Krumme Rohrlach"; das große Wirtshaus wird vom Staat käuflich erworben
- 1876 Mißernte durch starke Regenfälle und Spätfrost
- 1879 Gründung des Feuerwehrvereins; Kaufmann Johann Danius stellt sein großes Wohnhaus neben der Kirche als Tauschobjekt dem Ort als Gemeindehaus zur Verfügung
- 1880 Guttenbrunn erreicht mit 3165 Einwohnern die höchste Bevölkerungszahl seiner Geschichte; Einführung der Göpelmaschine (zum Dreschen) durch Nikolaus Mitsch
- nach 1880 Beginn der Auswanderung nach Amerika
- 1881 Umwandlung des Schützenkorps in den Schützenverein; Gründung des ersten Bankhauses, des "Spar- und Kreditvereins" durch den Apotheker Georg Reimholz
- 1885 Vernichtung der Weingärten durch die Reblaus
- 1888 - 1894 Zerstörung der Obstkulturen durch die Waldraupe
- 1889 für die Kirche wird eine große Orgel gekauft; Gründung der "Ersten Guttenbrunner Sparkassa A.G." durch Adam Luckhaub
- 1890 eiserne Pflüge beginnen die Holzpflüge zu ersetzen; Wiedereinführung der ungarischen Unterrichtssprache
- nach 1890 Ankauf des Überlandes und des Aljoscher Feldes; Gründung des Bauernvereins, als Ortsgruppe des Südungarischen Landwirtschaftsvereins
- 1892 - 1893 Errichtung des neuen Schulgebäudes unter Baumeister Johann Müller
- 1894 Umwandlung des Spar- und Kreditvereins in die "Guttenbrunner Volksbank A.G."; welche 1933 aufgelöst wurde; Peter Klotz führt die erste Dampfdreschmaschine ein; die ersten Maissetzer werden verwendet
- 1895 - 1896 die "Freie-Feld-Wirtschaft" ersetzt die Wechselwirtschaft
- 1896 - 1899 die Eisenbahnstrecke Temeschburg-Lippa-Radna wird errichtet
- 1897 Erbauung der Zufahrtstraße zum Bahnhof
- 13.06.1897 Zerstörung der Ernte durch Überschwemmungvon 400 Joch Feld
- 1898 Gründung der "Kreditgenossenschaft" durch Christian Luckhaub
- 1899 der Leichenbestattungsverein wird gegründet
- um 1900 Gründung des Landwirtschaftlichen Komitatvereins
- 1910 amtliche Volkszählung in Ungarn: Guttenbrunn hat 2999 Einwohner, davon 2658 Deutsche (88,6 %) und 250 Rumänen
- 1911 Gründung des Gesangsvereins unter Lehrer Frick, der 1936 dem "Banater Deutschen Sängerbund" angeschlossen wird; Errichtung der großen Mühle, später "Bangert-Mühle" genannt, durch Peter Hames
- 1914 - 1918 Erster Weltkrieg; die Gemeinde trauert um 103 gefallene Söhne, davon 97 deutsche Volkszugehörige
- 1919 durch den Frieden von Trianon kommt Guttenbrunn mit dem größten Teil des Banats an Rumänien
- 18.04.1920 Gründung der Ortsgruppe des Deutsch-Schwäbischen-Kulturbundes
- 15.05.1921 Adam Müller-Guttenbrunner Gedenkfeier
- 15.06.1923 das Kriegerdenkmal wird enthüllt
- Sept. 1924 200-Jahresfeier der Gründung des Ortes
- 1925 Agrarreform in Rumänien
- 1927 Gründung des "Guttenbrunner Gewerbejugendvereins"; neue Hausnummern werden vergeben; das neue Postgebäude wird errichtet
- Aug. 1927 Emil Männer zum ersten Mal in Guttenbrunn
- 1928 die "Hutweidegesellschaft" wird zur Förderung der Tierzucht gegründet
- 1928 - 1929 die Wirtschaftskrise belastet auch die einheimischen Bauern
- 1930 amtliche Volkszählug in Rumänien: Guttenbrunn hat 2797 Einwohner, davon 2482 (88,7 %) Deutsche und 295 Rumänen
- 1931 Gründung der Landwirtschaftlichen Genossenschaft durch Georg Klotz
- 08.05.1934 eine Gruppe von 21 Guttenbrunnern, unter der Leitung von Georg Klotz, fährt in den Odenwald und besucht die Herkunftsorte der Vorfahren
- 01.08.1936 über 20 Gäste aus dem Odenwald besuchen Guttenbrunn unter der Leitung des Bürgermeisters von Fürth, Michael Rettig, und Emil Männers
- 1937 Einrichtung des Heimatmuseums
- 1940 die "Deutsche Volksgrupe in Rumämien" wird als Körperschaft des öffentlichen Rechts von der rumänischen Regierung anerkannt; Volkszählung durch die Deutsche Volksgruppe: in Guttenbrunn leben 2405 Deutsche
- 1941 Schulautonomie für die deutsche Bevölkerung wird durch den rumänischen Staat gewährt
- 1939 - 1945 Zweiter Weltkrieg; die Gemeinde hat 85 Tote zu beklagen, davon sind 22 in der rumänischen Armee und 63 in der deutschen Armee gefallen
- 23.08.1944 politischer Umsturz in Rumänien
- 14.09.1944 sowjetische Truppen erreeichen Guttenbrun, 3 Zivilpersonen verleiren ihr Leben
- Jan. 1945 Verschleppung von 270 Frauen zwischen 18 und 30 Jahren und Männern zwischen 16 und 45 Jahren aus Guttenbrunn zur Zwangsarbeit in die UdSSR; 42 Personen verlieren dabei ihr Leben
- März 1945 Enteignung des gesamten landwirtschaftlichen Grundbesitzes und der Hofstellen der deutschen Bevölkerung aufgrund der Agrarreform; Ansiedlung von rumänischen Kolonisten
- 1948 Guttenbrunn wird in Zabrani umbenannt
- 1949 Gründung der Guttenbrunner landwirtschaftlichen Kollektivwirtschaft, genannt "Neuer Weg" ("Drum Nou")
- 14.06.1950 Heimkehrerfest der Rußlandverschleppten
- 1953 Fürth im Odenwald übernimmt die Patenschaft für Guttenbrunn
- 1956 die enteigneten Familienhäuser und Höfe, ohne landwirtschaftlichen Grundbesitz, werden durch den rumänischen Staat zurückerstattet
- ab 1963 regelmäßige Treffen der HOG Guttenbrunn in Fürth
- 1970 Guttenbrunner Freiwillige Feuerwehr erzielt ersten Preis im Landeswettbewerb
- 1974 250-Jahresfeier der Gründung von Guttenbrunn in Fürth
- 1977 amtliche Volkszählung: Guttenbrunn hat 2600 Einwohner, davon 1159 (44,6 %) Deutsche und 1403 Rumänen
- 06.01.1978 Absprache zwischen Helmut Schmidt und Nicolae Ceausescu über eine Aussiedlungsquote der Deutschen in Rumänien
- nach 1980 Verschlechterung der Wirtschaftlage in Rumänien und Beginn der Massenaussiedlung in die BUndesrepublik Deutschalnd
- Dez. 1989 Revolution und Umsturz in Rumänien
- Jan. 1990 Gründung des "Demokratischen Forums Rumäniendeutschen"; Beginn der letzten großen Aussiedlungswelle der Deutschen aus Rumänien
- 1992 amtliche Volkszählung: in Guttenbrunn leben noch 72 (3,4 %)deutsche Volkszugehörige bei einer Gesamtzahl von 2146 Einwohnern und 2031 Rumänen
- 1995 Guttenbrunn hat als deutsche Gemeinde praktisch aufgehört zu existieren !!!
Quelle: "Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Guttenbrunn", von Anton Neff; Sindelfingen 1996